Eine private Senioren-Wohngemeinschaft (WG) funktioniert ähnlich wie andere Wohngemeinschaften, ist jedoch speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet. Sie bietet eine Alternative zu alleiniger Wohnform oder Pflegeheimen, indem sie Unabhängigkeit mit Gemeinschaft und Unterstützung kombiniert. So funktioniert sie in der Regel:
1. Wohnstruktur: Eine Senioren-WG besteht meist aus mehreren privaten Schlafzimmern und gemeinschaftlich genutzten Räumen wie Wohnzimmer, Küche und Badezimmern. Barrierefreiheit ist häufig ein wichtiges Gestaltungskriterium.
2. Gemeinsame Organisation: Die Bewohner organisieren und verwalten die WG gemeinsam. Dazu gehören Entscheidungen über Finanzen, Einkäufe, Haushaltsaufgaben, Regeln des Zusammenlebens und eventuell die Koordination externer Dienstleistungen.
3. Finanzierung: Die Kosten werden in der Regel unter den Bewohnern aufgeteilt. Das umfasst Miete, Nebenkosten, Lebensmittel und eventuelle Dienstleistungen wie Reinigung oder Pflege. Jeder Bewohner trägt seinen Anteil, meist entsprechend eines vorher festgelegten Verteilschlüssels.
4. Soziale Interaktion und Aktivitäten: Eine wichtige Komponente ist die soziale Interaktion. Bewohner verbringen Zeit miteinander, unternehmen gemeinsame Aktivitäten oder Ausflüge und unterstützen sich gegenseitig im Alltag.
5. Hausordnung: Um ein harmonisches Zusammenleben sicherzustellen, werden oft Regeln aufgestellt, die Aspekte wie Besuchszeiten, Lautstärke, Putzpläne und andere gemeinschaftliche Aspekte regeln.
6. Betreuung und Unterstützung: Wenn nötig, können externe Dienstleister für Pflege, Betreuung oder andere Unterstützungsleistungen hinzugezogen werden. Die Organisation und Bezahlung dieser Dienste erfolgt in der Regel gemeinschaftlich und wird häufig vertraglich geregelt.
7. Entscheidungsfindung: Entscheidungen werden in der Regel gemeinsam und in regelmäßigen Treffen besprochen. Jeder Bewohner hat in der Regel eine Stimme, und es wird versucht, einen Konsens zu erreichen, der den Bedürfnissen und Wünschen aller entspricht.
8. Konfliktlösung: Ein wichtiger Aspekt ist das Vorhandensein von Mechanismen zur Konfliktlösung. Regelmäßige Kommunikation und klar definierte Wege zur Lösung von Differenzen sind entscheidend für eine erfolgreiche Gemeinschaft.
9. Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen: Insbesondere aufgrund des Alters der Bewohner sind spezielle Vorkehrungen notwendig, um im Notfall schnell reagieren zu können, wie z.B. Notrufsysteme oder Erste-Hilfe-Trainings.
Durch dieses Setting bietet eine private Senioren-WG ein ausgewogenes Verhältnis von Privatsphäre und Gemeinschaft. Sie ermöglicht es Senioren, so lange wie möglich selbstbestimmt und in Gesellschaft zu leben, während gleichzeitig vorhandene Unterstützung im Alltag genutzt werden kann.